Der Dom St. Georg Märtyrer
Dom
Der Dom St. Georg Märtyrer
Die Entstehung des Domes geht auf das Jahr 1000 zurück.
Im Jahre 1014 wurde er erstmals im Testament von Guecello II von Prata erwähnt. Im Testament wird die Kapelle der Burg von Brugnera genannt, die den Namen des Märtyrers San Giorgio trägt. Die Widmung soll auf die Zeit der Longobarden zurückgehen.
Über das ursprüngliche Ausmaß der Kirche ist wenig bekannt, aber man vermutet, dass sie dort gebaut wurde, wo der heutige Dom steht.
Der Historiker Ernesto Degani datiert den Wiederaufbau und die Renovierung des Domes ca. auf das Jahr 1560. Fresken der rechten Kapelle (der heutigen Sakristei) zeigen jedoch Gravierungen aus vorhergehenden Jahren, zum Beispiel von 1514. Da schon im Jahre 1488 mit dem Bau des Glockenturms begonnen wurde, darf man annehmen, dass der Baubeginn der Kirche bereits vor 1488 liegt, weil ein Glockenturm normalerweise an die Kirche angebaut wird.
Drei Jahrhunderte später wurde die Kirche neu aufgebaut.
Der Innenraum ist in der Form einer dreischiffigen Basilika auf dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes im gotisch-venezianischen Stil errichtet.
Die Wände sind aus Marmor-Verputz; die Decke ist mit falschen Gesimsen geschmückt, die 1866 von der Firma Giovanni Sala angefertigt wurden. Der Fußboden besteht aus rotem Cugnana und grauem Belluno Stein.
Der Glockenturm: der schmale, jedoch imposante Glockenturm ist 44 Meter hoch und wurde im romanischen Stil errichtet. Der Grundboden ist auch aus Stein. Die Tür und das Kranzgesims sind im Renaissancestil gebaut.
Das Licht kommt aus 42 Schießscharten.
Im Sommer fand hier ein volkstümlicher Wettkampf statt. Während des sogenannten „Corsa dei mus“ (Eselrennen ) sollte man versuchen, seinen Esel so schnell wie möglich zur Glockenturmstube hinauf steigen zu lassen. Heute findet dieses Rennen auf einer Wiese; nur die Jockey laufen zur Glockenturmstube hinauf.
Der Bau des Glockenturms wurde 1555 unterbrochen, mit dem Restmaterial wurde die Loggia des Rathauses am Hauptplatz erbaut. Der Legende nach soll die Serenissima – die Republik Venedig also – befürchtet haben, der Glockenturm könnte höher und imposanter werden als sein Vorbild (der Campanile auf dem Markusplatz in Venedig)!
Im Untergeschoß befindet sich eine 8 Meter tiefe Wasserpfütze, woraus man Wasser schöpfen kann.
Der Glockenturm ist der einzige Bau in Friaul, der den Glockenturm des Markusdoms in Venedig als Vorbild genommen hat.
Beim Erdbeben im Jahre 1976 wurde er schwer beschädigt: die Restaurierung wurde 1980 fertiggestellt.
1997 wurde die Glockenkonstruktion erneuert. An dieser hängen heute fünf Glocken, davon stammen drei aus dem Jahr 1931.